Villa Kometh

heute Villa Stranddistel

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Villa Kometh

Ostseebad Binz
Strandpromenade 9

Frühere Hausnamen: Villa Kometh, Haus Stranddistel
Heute: Villa Stranddistel

Architektur: Im Buch „Pommersche Bäderarchitektur“ von Wolfgang Schneider & Torsten Seegert wird das Haus unter anderem wie folgt beschrieben: … handelt es sich hierbei um einen dreigeschossigen Massivbau mit zahlreichen offenen Loggienkonstruktionen. Der Grundkörper wird durch insgesamt drei rechtwinklig zueinander angeordnete Loggien ergänzt, die an der Promenade fünfachsig, auf der Südseite siebenachsig und auf der Nordseite dreiachsig angelegt sind. Der Eckrisalit, der gleichzeitig das verbindende Element zwischen der promenadenseitigen Loggia und der Loggia auf der Südseite des Hauses darstellt, ist durch auflockernde Elemente an der Putzfassade gekennzeichnet: Das Erdgeschoß wird optisch durch ein umlaufendes Band von den übrigen Geschossen abgesetzt. Die Fenster sind von etagenweise unterschiedlich ausgeprägten Faschen gekennzeichnet. Die Dachausprägung folgt der von anderen Gebäuden bereits bekannten Helmform mit aufgesetzter Windfahne, die sich auf eine auskragende Balkenkonstruktion abstützt. …

Baujahr: Vermutlich um 1901

Historie/Besitzer bis 1945: Das Haus wurde vermutlich um 1901 gebaut und nach ihrer Besitzerin Fräulein Anna Kometh benannt. Im Binz-Führer von 1905 bot Frl. Kometh 29 Zimmer und eine Küche in ihrer Villa an. Zu einem späteren Zeitpunkt wechselte die Besitzerin und somit auch der Villenname auf „Villa Stranddistel“. Im Binz-Führer „Praktische Winke“ von 1931 wurde die Villa wie folgt beschrieben: Haus Stranddistel vorm. Kometh, Strandpromenade, Fernspr. 458. Alteingeführtes Pensionshaus unter neuer Leitung. Ruhige Lage, Nähe Wald, Bäder, Tennisplätze. Große, sonnige Zimmer mit Balkon, freie Seesicht. Zweckentsprechend eingerichtet, große gute Betten, beste Verpflegung. Vor- u. Nachsaison Preisermäßig. Bes.: Hildegard Koepke.

DDR-Zeit: Im Unterkunfts-Verzeichnis „Ostseebad Binz Insel Rügen“ vom Sommer 1950 wurde das Haus wie folgt aufgeführt: Fremdenheim Stranddistel, Inh. Podella, 30 Betten. Später war es unter anderem Wohnhaus.
Augenscheinlich zu DDR-Zeiten verschwand die markante Turmspitze. Und vor dem Gebäude entstand ein flacher Anbau, in denen Gemischtwaren verkauft wurden (Foto: Anfang der 1990er Jahre – Gemischtwaren Grit Juhrs mit Lebensmitteln, Haushaltschemie, Ansichtskarten, Spirituosen und Spielwaren).

Nach 1990: Nach 1990 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes. Die Villa erhielt ihre besondere Turmspitze wieder, es entstanden Ferienwohnungen und -appartements.

Heutige Nutzung: Ferienwohnungen und -appartements

Wissenswertes/Anekdoten: In Annoncen aus den 1930er Jahren wurde des Öfteren die besondere Lage der Villa beworben, wie „ruhige Lage am Hochwald“, „freie Seesicht“ und „Morgensonne“.

Fotos: Sammlung Binzer Bucht Tourismus, Lutz Grünke, Binzer Bucht Tourismus/Christian Thiele 

Text: Binzer Bucht Tourismus