Villa Helene

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Villa Helene

Ostseebad Binz
Strandpromenade 48

Frühere Hausnamen: Der Hausname „Villa Helene“ wurde seit der Eröffnung bis heute beibehalten.

Architektur: Im Buch „Pommersche Bäderarchitektur“ von Wolfgang Schneider & Torsten Seegert wird das Haus unter anderem wie folgt beschrieben: Dieser dreigeschossige Massivbau bildete ursprünglich den nördlichen Abschluss der historischen Bebauung der Binzer Strandpromenade. Die Promenadenseite lässt sich in drei Hauptgruppen gliedern, wobei der aus der Gebäudeflucht hervortretende Mittelrisalit mit trapezförmigem Grundriss von zwei rechtwinklig angelegten Loggien eingerahmt wird. …

Baujahr: Um 1903

Historie/Besitzer bis 1945: Die Villa wurde als Logierhaus viele Jahre unter der gleichen Besitzerin geführt. Im Binz-Führer von 1905 empfahl Frau Clara Dieckmann die Villa Helene mit 18 Zimmern und 2 Küchen. Zu dieser Zeit war es das letzte Haus an der Strandpromenade. Erst um 1913 baute man nebenan die Seenot-Rettungsstation (das heutige „Bootshaus“). Frau Dieckmann bot Kurgästen und Touristen, vorzugsweise Damen und Familien, eine freundliche Aufnahme.
1925 hieß es im Inserat des Reiseführers „Praktische Winke – Ostseebad Binz auf Rügen“: Villa Helene. Strand-Pension und Logierhaus direkt am Meere gelegen, in unmittelbarer Nähe des Waldes, freie schöne Lage. Seit 20 Jahren unter derselben Leitung, bekannt durch sorgfältige Küche. Gemeinschaftl. Speisesaal mit Tafel und Einzeltischen. Frau Frieda Stahnke, geb. Dieckmann.
Es ist anzunehmen, dass es sich bei Frieda Stahnke um die Tochter oder Schwester n der Besitzerin handelte. Auf jeden Fall blieb die Villa in Familienbesitz.
Die langjährige Leitung wurde des Öfteren in den verschiedenen Reiseführern betont.
So, zum Beispiel, im Grieben Reiseführer „Rügen“ von 1935: … Pensionen und Logierhäuser … Strandpromenade 48 Pens. Helene (seit 1903 unter derselben Leitung, Frau Frieda Stahnke).

DDR-Zeit: Zu DDR-Zeiten wurde es unter anderem als Wohnhaus genutzt.
Im Zuge der Umbauwelle in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verändert sich die Ansicht des Gebäudes in wesentlichen Bereichen: Die Loggien werden vollständig geschlossen, wobei auch die trapezförmige Ausprägung des Mittelrisaliten geopfert wird. Die klare Fensterfront lässt die ursprüngliche achsiale Gliederung nur noch erahnen. Die an den Giebeln vorhandenen Schmuckelemente haben den Umbau ebenso wie die ausgeprägten Putzstrukturen an den Gebäudeseiten nicht überstanden. (aus dem Buch „Pommersche Bäderarchitektur“ von Wolfgang Schneider & Torsten Seegert).

Nach 1990: Nach 1990 wurde an Stelle der Villa neugebaut in Anlehnung an den Bäderstil.

Heutige Nutzung: Ferienwohnungen und -appartements sowie gastronomische Einrichtung

Fotos: Sammlung Binzer Bucht Tourismus, Lutz Grünke

Text: Binzer Bucht Tourismus