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„Buttermannsche Ecke“
heute Hotel Ceres am Meer
„Buttermannsche Ecke“
Ostseebad BinzStrandpromenade 24
Frühere Hausnamen: Sog. „Buttermannsche Ecke“
Heute: Hotel Ceres am Meer
Architektur: Auf alten Postkarten um 1900 sind auf dem Eckgrundstück Holzgebäude zu sehen, in denen sich verschiedenartige Verkaufseinrichtungen befanden. Diese „Häuschen“ bestanden aus Balken und Bretter, sie hatten weder ein einheitliches Aussehen, noch waren sie ausgerichtet. Später entstand ein erdgeschossiges rechtwinkliges Eckgebäude mit einheitlicher weißer Fassade und bis zum Boden reichenden Schaufenstern, die zur Hauptstraße bzw. zur Strandpromenade ausgerichtet waren. Drei Ziergiebel verteilten sich gleichmäßig über die Hausfront dieser Ladenpassage.
Die Architektur des heutigen Gebäudes steht für eine klare Formensprache mit präzisen Linien, hohen Fenstern und Türen, diskreten Materialien und sensiblen Details. Ein unverwechselbares Design.
Baujahr: Um 1900
Historie/Besitzer bis 1945: Mit der Eröffnung des Hotels „Goldener Löwe“ im Jahre 1890 wurde die Bebauung der damaligen Wilhelmstraße (heute Hauptstraße) eingeleitet. Das Eckgrundstück blieb zunächst unbebaut, vermutlich wurden ab 1901 kleine Hütten oder kioskartige Häuschen aus Holz errichtet. Die Besitzer dieser Kleinläden wechselten häufig.
Über den Besitz des Grundstückes gibt es keine gesicherten Angaben. Die Fläche ist in Binz als sogenannte „Buttermannsche Ecke“ bekannt, zurückzuführen auf den Besitzer des Nachbargrundstückes mit dem Hotel „Goldener Löwe“ Gottlieb Buttermann. Das Grundstück gehörte vermutlich zur Konkursmasse der „AG Ostseebad Binz“, das Konkursverfahren wurde 1901 beendet. Es wäre möglich, dass Gottlieb Buttermann dann das Grundstück gekauft hat.
Um 1930 wurden die Hütten abgerissen und eine erdgeschossige Ladenpassage errichtet. Hier befanden sich nun Verkaufseinrichtungen, unter anderem Loeser & Wolff – Tabakhandel, Berliner Morgenpost, die Strandbuchhandlung von Arthur Schuster, Berliner Damen- und Herren-Friseur, die in Werbeanzeigen sowie im Text der Binz-Führer Erwähnung fanden.
DDR-Zeit: In der erdgeschossigen Ladenpassage befanden sich auch zu DDR-Zeiten verschiedene Geschäfte, unter anderem ein Frisör, die Sandmännchen-Eisbar, das HO-Strandbüfett, ein Schreibwaren- und Buchladen.
Nach 1990: Diese Ladenpassage mit verschiedenen Läden und gastronomischen Einrichtungen hatten auch nach 1990 noch Bestand. Im Jahr 2004 erfolgte der Abriss des Gebäudes. Es entstand ein kompletter Neubau, der als Hotel im Mai 2007 eröffnet wurde.
Heutige Nutzung: Design-Hotel mit Wellnessbereich, Restaurant und Café
Wissenswertes/Anekdoten: Hinter dem Namen „Ceres“ verbergen sich verschiedene Erklärungen. „Ceres“ ist zum einen der erste Planetoid, der am 31. Dezember 1801 entdeckt wurde und unter heutiger Definition eigentlich ein Planet mit einem Durchmesser von 940 Kilometer wäre. Zum anderen war Ceres bei den alten Römern eine Erd- und Muttergöttin, die die Begründerin von Zivilisation und Kultur ist. Des Weiteren steht der Name auch für die römische Göttin des Ackerbaus und der Patronin der Insel Sizilien. Im Falle des Hotels heißt „Ceres“ Zeitlosigkeit, Ungezwungenheit, Langlebigkeit und Kultiviertheit mit „understatement“.
Fotos: Sammlung Boy, Lutz Grünke, Mirko Boy, Sammlung Binzer Bucht Tourismus
Text: Klaus Boy, Hotel Ceres am Meer